Lager selbsteinstellende
Die Lager der Turbomaschinen müssen sehr sorgfältig ausgerichtet werden um ein einseitiges Tragen zu vermeiden. Die Ausrichtung kann nicht nach der theoretischen Verbindungslinie der Lagermittelpunkte des Rotors erfolgen sondern muss sich an der Neigung der Lagerzapfen durch die Biegelinie orientieren.
Dazu werden die Auflageflächen der Lagerkörper im Lagerbock (Lagerstuhl) oft kugelig ausgeführt. Diese Konstruktion wird meist als „selbsteinstellend“ bezeichnet. Das ist grundsätzlich falsch – die zentrierenden Rückstellkräfte durch das Eigengewicht der Rotoren ist zu gering um die Reibung zwischen Lagerkörper und Lagerbock zu überwinden. Man muss vielmehr bei der Montage bei gering angehobenem Läufer das Lager zum Lagerzapfen ausrichten und dann den Läufer ablegen und das Lager schließen.
Eine Ausnahme stellt eine Konstruktion dar bei der in die Auflagefläche zwischen Lagerkörper und Lagerbock Hochdrucköl gepresst wird, so dass sich ein hydrostatischer Schmierfilm aufbaut welcher eine Zentrierung erlaubt. Nach der Montage wird der Öldruck abgelassen und das Lager sitzt im Lagerbock fest. Selbsteinstellend im eigentlichen Sinn (gemeint ist im Betrieb selbsteinstellend) ist diese Lagerbkonstruktion auch nicht.