Heron von Alexandria (Mechanicus)

antiker Mathematiker und Ingenieur. Seine Lebensdaten lassen sich nur ungenau angeben; er muss nach Archimedes, aber vor Pappos gelebt haben, d.h. etwa zwischen 200 v. Chr. und 300 n. Chr. Einige Indizien in seinen Werken sprechen für das 1. Jahrhundert n. Chr., vor allem die Erwähnung der Mondfinsternis vom 12. März 62 – es ist sehr wahrscheinlich, dass Heron sie selbst erlebt hat.
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In einem der zahlreichen Bücher mit Namen „Metrika“ beschreibt er das Heron-Verfahren zum Berechnen der Quadratwurzel und lieferte den Beweis zur später nach ihm benannten Heronschen Formel.die es erlaubt, den Flächeninhalt eines Dreiecks nur mit Kenntnis der drei Seiten zu berechnen, ohne Winkel oder andere Teile des Dreiecks zu kennen. In der „Dioptra“ erklärt er die Anfertigung und Benutzung seiner erstaunlichen Kreationen. Als Automat Nr. 73 sind automatische Tempeltüren beschrieben, die sich wie von Geisterhand öffnen. Durch ein Feuer, das auf einem Altar vor dem Tempel entzündet wurde, wurden sie in Gang gesetzt. Neben Musikmaschinen entwickelte er sogar automatische Theater mit sensationellen Spezialeffekten.

Unter allen „alten“ Findern und Erfindern ist der Grieche Heron von Alexandrien als außerordentlich bemerkenswert hervorzuheben. Er war ein gelehrter Wissenschaftler, Mathematiker, Mechaniker, Physiker, Naturforscher, Techniker, Ingenieur der Antike und lebte in Alexandrien, Ägypten. Von wann bis wann er genau lebte ist unklar, ein Gelehrtenstreit, aber es war wohl in der Zeitspanne 150 v. Chr. – 250 n. Chr. Seine Schriften überlebten in griechischen, lateinischen und arabischen Übersetzungen. Sie sind eine großartige Sammlung von Ideen sowohl wissenschaftlicher als auch spielerischer Art und bilden eine Enzyklopädie der angewandten Geometrie und Mechanik.

Herons Werke sind teilweise nur fragmentarisch überliefert. Sie beschäftigen sich unter anderem mit mathematischen, optischen und mechanischen Themen. Bekannt sind vor allem seine Ausführungen zu automatischen, teilweise sogar schon programmierbaren Geräten und der Ausnutzung von Wasser und Luft als treibende Kraft. Hier sind insbesondere die Erfindung der Aeolipile oder auch Heronsball und der Heronsbrunnen zu nennen. Der Heronsball(Aeolipile) gilt als Vorläufer der Dampfmaschine wurde jedoch nur als Spielerei verwandt.

Sein Forschergeist widmete sich aber auch der Entwicklung von Kriegstechnologie.

Die Aeolopile von Heron von Alexandria

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Eine der interessantesten Erfindungen Herons ist die „Aeolopile“, eine Kugel, die sich über einen geheizten Kessel um einen Zapfen bewegt, der erste in der Geschichte der Technik beschriebene und wohl auch gebauter Apparat, der das Prinzip der Rückstoß-Dampfturbine vorwegnahm.
Heron beschreibt sein Prinzip so“: Es sei ein mit Wasser gefüllter, geheizter Kessel. Seine Mündung sei mit einem Deckel verschlossen; durch diesen sei eine gebogene Röhre getrieben, deren Ende Luftdicht in eine Hohlkugel eingepasst ist. Dem Ende liegt ein auf dem Deckel feststehender Zapfen diametral gegenüber. Die Kugel sei mit zwei gebogenen, einander diametral gegenstehenden Röhrchen versehen, die in sie münden und nach entgegengesetzten Richtungen gebogen sind.Wird nun der Kessel geheizt, so ist die Folge, dass der Dampf in die Kugel dringt, durch die umgebogenen Röhren hin ausströmt und die Kugel zur Drehung bringt…“