Drehvorrichtungsbetrieb, Drehwerkbetrieb

Der Drehvorrichtungsbetrieb dient zur gleichmäßigen Abkühlung des Rotors (der Rotoren) nach einem Abstellen des Turbosatzes. Wird der Wellenstrang während des Abkühlens nicht gedreht, tritt durch die natürliche Konvektion des Dampfes (oder der eingeströmten Luft) eine einseitige Abkühlung des Rotors auf. Aus diesem Zustand kann nicht hochgefahren werden da der Läufer (Labyrinthe, Schaufeln) anstreifen kann und durch die Verkrümmung eine so große Unwucht auftritt dass ein Betrieb der Maschine nicht möglich ist. Die Auskühlung der Gehäuse wird durch die Ventilation im Drehvorrichtungsbetrieb gleichmäßiger.
Kann eine Maschine nicht im Drehvorrichtungsbetrieb abgekühlt werden muss das Auskühlen bis auf Raumtemperatur abgewartet werden damit bei der ersten Drehung kein Anstreifen oder gar ein Verbiegen der Schaufeln auftritt. Festsitzende Maschinen dürfen auf keinen Fall mit Gewalt oder mit Dampf weggedreht werden.
Die Drehzahl im Drehvorrichtungsbetrieb wird bei kleinen Maschinen so gewählt, dass die Übergangsdrehzahl deutlich überschritten wird. Meist wird aber bei schweren Läufern für den Drehvorrichtungsbetrieb eine Lagerentlastung (Anhebeöl, oder Hochdrucköl) vorgesehen. Es sind auch intermittierende Dreheinrichtung in Verwendung bei denen der Turbinenrotor in einzelnen Schritten (diskontinuierlich) gedreht wird.
Der Antrieb der Drehvorrichtung erfolgt mit einem elektromechanischen Antrieb oder hydraulisch.