Campbell-Diagramm
In einem Campbell Diagramm werden Eigenfrequenzen über der Drehzahl als Abszisse aufgetragen.
Zusätzlich können Erregerfrequenzen (wie die Drehfrequenz und deren Harmonische und Düsenfrequenzen) eingetragen werden. Konstante Erregerfrequenzen werden als abszissenparallele Gerade abgebildet. Die drehzahlabhängigen Erregerfrequenzen stellen sich als Srahlen durch den Ursprung dar.
In dieser Form eignet sich das Diagramm dazu, die Schwingungsabstimmung d.h. die Lage der Eigenfrequenzen zu den Erregerfrequenzen im gesamten Betriebsdrehzahlbereich zu beurteilen. Der Verlauf der Eigenfrequenzen über der Drehzahl gibt Auskunft über die Konstruktion und Berechnungsansätze der Struktur („versteifende“ Schaufelbindungen etc.). Die Eigenfrequenzen sind als Toleranzband dargestellt. Dessen Breite ergibt sich durch Ungenauigkeiten der Modellbildung, Abweichungen der Schaufelgeometrie und des E-Moduls, unterschiedliche Einspannbedingungen der einzelnen Schaufeln etc.
Das dargestellte Beispiel zeigt eine resonanzfreie Schwingungsabstimmung einer freistehenden Endstufenschaufel.
Anwendung findet das Diagramm in allen Bereichen der Schwingungstechnik von Schaufelschwingungen, Rotor- und Scheibenschwingungen bis zu der Darstellung von Schwingungen von Turm und Rotor von Windkraftanlagen und akustischen Schwingungen.
Es können auch gemessene Eigenfrequenzen, Schwingungsauslenkungen oder Beanspruchungen von Schaufeln im Campbell-Diagramm dargestellt werden. Die Messung erfolgt dabei berührungslos induktiv oder mit Telemetrie mit Dehnmessstreifen an der Schaufel. Die Amplitude wird entweder als vertikaler Balken oder farbig codiert dargestellt.
(Anmerkung: fälschlicherweise wird manchmal die Lateral-Critical Map als Campbell-Diagramm bezeichnet)